Sonntag, 2. März 2008

Die Sicherheit der Nahrungsmittel Teil 2

Nach meinem gestrigen Post möchte ich nun erläutern, wo die ganze Problematik und Tragik liegt.

Zeuerst mal zur Pressekonferenz des Ministeriums für öffentliche Sicherheit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Was die Nationale Polizeibehörde Japans und mich überrascht hatte war, dass sich die Konferenz, 1 Tag nachdem die japanische Behörde aus China nach Gesprächen zurück kam, ereignete. Der Inhalt der Gespräche waren, Einigungen darüber, dass sie durch enge Zusammenarbeit beider Behörden den wahren Sachverhatlt aufklären wollen. Dann hält die KPCh so eine Konferenz und streitet jede Möglichkeit in China ab und versucht, damit für sie den Fall als abgeschlossen anzusehen. Aber das reichte nicht. Sie bedauerten noch über die Unkooperativität der japanischen Polizeibehörde. Was natürlich völliger Unsinn ist, da die japanische Behörde alle Methoden und Ergebnisse der Versuche mit dem Agrarpestizid Methamidophos übergaben. Lediglich die Anfrage nach Samples der beschlagnahmten Produkten wiesen sie aus juristischen Grund ab, da dafür eine offizielle Anfrage über das Außenministerium erfolgen musste. Außerdem haben die Chinesen ein paar Artikel von der Verbrauchergenossenschaft bekommen, was natürlich auch ein absolute Frechheit ist, einfach Beweisgegenstände ohne weiteres zu übergeben.

Die Pressekonferenz zeigte mal wieder das typische Bild der KPCh. Jede Schuld von sich weisen und jeglichen Bezug zu sich leugnen. Ich hatte es kommen sehen und es ist passiert. Die KPCh will um jeden Preis vor den Olympischen Spielen ein Imagedown verhindern. Als weiterer Grund wird wohl die absurde Anti-japanische Erziehung und Mentalität der KPCh sein. Es wäre für die Chinesen eine Schande, wenn sie gegenüber Japaner einen Fehler eingestehen müssten. Sich zu entschuldigen ist nicht mal der Rede wert. Somit ist das beste Szenario für die KPCh vorbereitet. In China ist nie etwas passiert und es war alles nur eine von den Japanern selbst inszinierte große Show. Natürlich haben wir Japaner es auch nötig einen solchen Terroranschlag auf die eigenen Bevölkerung auszuüben. Alle Beweise führen nun mal nach China.

Wenig später nach der Pressekonferenz wurde im zensierten chinesischen Internet Veröffentlichungen getätigt, die die Schuld auf die Japaner festlegt. Was hier jetzt etwas trivial ist, aber wiedermal das Typische der chinesischen Medien zeigt ist ein Fall in China eines japanischen Zeitungsreporters. Der Journalist versuchte das in China verbotene hochgiftige Methamidophos zu erwerben und tatsächlich konnte es er ohne Schwierigkeiten das Pestizid kaufen. Man sieht, wie "verboten" es ist. Das krasse an der Geschichte ist, dass der Journalist mit dem Methamidophos von der Polizei verhaftet wurde und die Medien es berichteten, als sei der Täter gefasst worden. Alles war eine Selbstinszinierung der Japaner.

Ich denke, dass die KPCh auch auf die schnelle Desinteresse der Japaner. Tatsächlich berichten die japanischen Medie viel zu wenig über die Gift-Teigtaschen. Was ich hiermit auch kritisieren will. Das ist auch ein großes Problem der Medien und Japaner, dass sie schnell die Interesse einer Sache verlieren und vergessen. Ich denke, dass auch die KPCh drauf setzt und davon ausgeht, dass die Japaner in wenigen Wochen daran nicht mehr denken.
So ist das Szenario für die KPCh perfekt, und der Terroranschlag gerät irgendwann in Vergessenheit.

Ich benutze bewusst den Begriff "Terroranschlag", da es ein gezielter Anschlag mit toxischen Mitteln auf die Endkonsumenten in Japan ist. Terror kann auch mit andern Methoden als Bomben ausgeübt werden.

Jetzt möchte ich mich zu Japan selbst wenden.
Wieso konnte eigentlich so etwas passieren? Natürlich weil es einer getan hat. Im gestrigen Post hatte ich erwähnt, dass neben dem beigemischten Methamidophos noch Rückstände von 5 weitere Agrarpestizide festgestellt wurden. Das zeigt, dass das Tiefkühlfach der Japaner voll mit Gift gefüllt ist. Es ist seit längerem bekannt, dass jegliche Sachen aus China nicht sauber sind. Daher ist der Importeur als erstes verantwortlich zu überprüfen, ob die Ware auch frei von Schadstoffen ist. Sei es eine direkt Aufsicht in den entsprechenden Fabriken oder beim Importvorgang selbst. Der Nachweis weiterer Schadstoffe zeigte, wie die Kontrolle der Sicherheit der Nahrungsmitteln vernachlässig, gar unterlassen wurde. Auch die Verbrauchergenossenschaft, die eigentlich, wie der Name sagt, den Verbrauchern einen sicheren Lebensmittelstandard bieten müssen, haben die Produkte der Importeure, wie JT Foods, vertrieben. Die Genossenschaft sollte auch die Pflicht haben, die Produkte aus Sicherheit zu prüfen, jedoch vertrieben sie dies mit dem Wissen, dass die Importeure die Produkte aus China nicht prüfen. Ich spekuliere darauf das es daran liegt, dass die Genossenschaft fast nur aus Mitglieder der Japansichen Kommunistischen Partei sind. Ja wir haben in Japan ein offizielle kommunistische Partei...
Ich will hiermit sagen, dass die Schuldsuch nicht nur außerhalb Japans erfolgen muss, sondern auch innerhalb. JT Foods und die Verbrauchergenossenschaft haben auch Teilschuld an der Tragödie!

Zu der Regierung Japans will ich auch noch ein paar Worte verlieren. Das gegenwärtige Kabinett mit dem Herrn Yasuo Fukuda als Premierminister hat es nach dem Anschlag nicht mal geschafft richtigen Protest gegenüber China einzulegen. Es hätte nach dem Vorfall direkt eine Importblockade gegen China errichtet werden müssen. Das was sie vor ein paar Jahren gegen die USA wegen BSE-Fleisch gemacht hatten, konnte sie diesmal nicht machen. Fukuda schwätzt nur über seinen eigenen Optimismus (keiner weiß, woher er kommt) und erzählt von Anstrengungen zur Klärung des Sachverhalts. Fukuda ist einer der Politiker in Japan, die denken, Außenpolitik sei reine Rücksicht anderer Staaten. Als er zum Premierminister gewählt wurde, sagt er zur Yasukuni-Frage, dass er den Schrein nicht besuchen wird, weil er Sachen nicht machen will, was "Freunde" ärgern könnten. Grad diese "Freunde" ärgern Japan, was Fukuda wohl nicht erkennt. Fukuda ist somit eine Gefahr für das japanische Volk.

Nach diesem Terroranschlag und den Entwicklungen ist wohl nur noch ein Weg geblieben um sich vor den gefährlichen Produkt zu schützen. Die KPCh wird nicht machen, JT Foods wird sich auch wohl kaum verbessern, die Kommunisten-Genossenschaft ist nicht der Rede wert, die jetztige Regierung wird auch gegen den "Freund" China nichts unternehemen. Der Verbraucher muss sich selbst schützen. Der Kauf von Lebensmitteln aus China muss unterlassen werden. Dies ist auch ein gute Chance den Grad der Selbstversorgung Japans zu steigern. Japan war bis jetzt viel zu sehr abhängig vom Import aus China. Japans Selbstversorgungsgrad liegt bei lediglich 39% und ist damit auf dem letzten Platz unter den Industriestaaten. Als vergelich hat Deutschland 83% und Frankreich soger über 120%. Der Vorfall sollte ein Weckruf sein und Maßnahmen für eine Steigerung der Selbstversorgungsrate sollte eingeführt werden.

Auf jeden Fall wird es noch eine Zeit brauchen bis die Wahrheit ans Licht kommt, wenn überhaupt. Doch Konsequnzen müssen gezogen werden. Die Durchführung muss Japan machen, sonst wird sich nie etwas ändern. Das Opfer ist das japanische Volk!

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