Samstag, 1. März 2008

Die Sicherheit der Nahrungsmittel Teil 1

Ein Ereignis, das seit gut einem Monat Japan erschüttert.
Vergiftete Tiefkühlkost aus China schickt Landesweit 10 Menschen ins Krankhaus und versetzt davon ein 4-jähriges Mädchen ins Koma. Die Vorfälle ereigneten sich Ende Januar und die grausame Verbindung der Vergiftungsfälle ist, dass sie alle tiefgefrorene Teigtaschen aus der selben Fabrik in China zu sich nahmen. Es wurde sofort festgestellt, dass es sich um die Substanz "Methamidophos" handelt, die die Opfer vergiftete hatten.

Methamidophos ist ein gefährliches Insektenvernichtungsmittel, dass in Japan nicht als Agrarpestizid registriert ist und ist somit in der Agrarwirtschaft verboten. Sogar in China selbst, wo sie es als Agrarpestizid legitim benutzten, ist es wegen der Gefährlichkeit seit 01.01.2007 verboten. Was natürlich nicht darüber aussagt, dass sie es heute nicht mehr benutzen.....

Methamidophos wurde nach den Untersuchungen von den Teigtaschen selbst, vom Inneren der Verpackung und von der Außenseite der Verpackung nachgewiesen.
Die vergifteten Teigtaschen waren alles von dem selben Importeur, der "JT Foods" und wurden alle in der selben Fabrik "Tiyangyang Food Plant" in China hergestellt. Nach dem Vorfall reagierte JT und die Verbrauchergenossenschaft, die die Produkte vertrieb, mit dem Rückruf von insgesamt ca. 580000 Artikeln von 23 verschiedenen Produkten. Der Betrieb in der Tiyangyang Food Plant wurde erstmals bis auf weiteres eingestellt.

Der Punkt dieses Ereignisses ist es herauszufinden, wo, wann und wie das Agrarpestizid in die Tiefkühlprodukte gelangen konnte. Die Ermittlungen und Untersuchungen der Nationalen Polizeibehörde wiesen darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit, dass die Chemikalie in Japan mit dem Produkt in Kontakt kam, sehr gering sei. Grund dafür sein einmal, dass sich die Importroute der Produkte von Shanghai aus für Ost- und Westjapan trennt. Vergiftungserscheinungen traten sowohl in Ost-, als auch in Westjapan auf. Somit muss es vor dem Seetransport passiert sein. Auch Untersuchungen weiteren Produkte zeigten, dass sich das selbe Pestizid auch aus ungeöffneten Produkten nachweisen lies. Tests ergaben auch, dass das Methamidophos nicht durch die Verpackungen durchsickern konnte. Man konnte nun mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass der Kontakt der Chemikalie bei der Produktion aufgetreten sein muss. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Agrarpestizidrückstände handelt, konnte auch wegen der hohen Konzentration ausgeschlossen weden. Es steckt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Verbrechen vor, dass es gezielt auf die Vergiftung der Konsumenten abgesehen hat.
Alle wege der Ermittlunge führen nach China zur Tiyangyang Food Plant.

Das Ministerium für öffentliche Sicherheit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und die Nationale Polizeibehörde kündigten eine Zusammenarbeit der Ermittlung zur Aufklärung des tragischen Falls. Die chinesische Behörde kam nach Japan und forderte nach den Gesprächen der Polizei, Sampels von den zurückgerufenen Produkten von der Verbrauchergenossenschaft. Die japanischen Behörden dagegen nahmen sich das Tiyangyang Food Plant genau unter die Lupe. Eine Woche nach dem Vorfall wurde natürlich den Behörden und den Medien eine grundgereinigte Fabrik vorgeführt. Der Kozern Tiyangyang wies auch in einer groß angelegte Pressekonferenz, wo auch Teigtaschen serviert wurden, jede Schuld von sich. Es sei nach deren Angaben nach den strengen hygienischen Maßnahmen nicht möglich, Sachen von außen aus hinein in die Artbeitshallen mit zuführen. Doch anonyme ehemalige Mitarbeiter der Fabrik verneinten dies. Eine kleine Flasche mit Chemikalie sei ohne Probleme hinein schmuggelbar.

Im weiteren Verlauf des Februars wurden insgesamt 5 weitere Agrarpestizidrückstände nachgewiesen. Die nur in geringen Mengen gefunden worden sind und somit nicht direkt mit dem Fall verbunden werden kann. Aber toleriert werden, darf es nicht. Alles weiteren Insektenvernichtungsmitteln sind in Japan verboten und in China zum Teil. Hier in diesem Fall geht man aber nur von der vorsätzlichen Vermischung des Methamidophos aus.

Am Ende des letzten Monats hielt das Ministerium für öffentliche Sicherheit eine Pressekonferenz. Sie erklärete, dass ihre eigenen Ermittlungen und Versuche ergaben, dass es eine absichtlich Tat war. Aber das war auch die einzige Übereinstimmung mit den Ergebnissen der japanischen Ermittlungen. Des weiteren erklärten sie die Wahrscheinlichkeit des Tatvorgangs in China als extrem niedrig und vermuten den eigentlichen Vollzug des Verbrechens in Japan.

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